Bürger:innenbeirat: 10. Beiratssitzung
BürgerInnenbeirat Patienten
Bürger:innenbeirat der Technischen Universität München (TUM): 10. Beiratssitzung – Vorstellung und Diskussion einer Studie: "Diagnostische Genauigkeit der Somatic Symptom Disorder B Criteria Scale (SSD-12) in der hausärztlichen Versorgung"
Diese Veranstaltung richtet sich an alle forschungsinteressierten Bürger:innen und Patient:innen.
In dieser Veranstaltung soll prospektiv eine Studie des Instituts für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung der TUM zum Thema "Somatische Belastungsstörung in der Hausarztpraxis" vorgestellt werden.
Titel der Studie
Diagnostische Genauigkeit der Somatic Symptom Disorder B Criteria Scale (SSD-12) in der hausärztlichen Versorgung
Hintergund
Hausärztinnen und Hausärzte sind häufig die erste Anlaufstelle für Patient*innen mit körperlichen Beschwerden. Ein erheblicher Anteil dieser Beschwerden lässt sich jedoch nicht oder nicht vollständig durch organische Befunde erklären. In solchen Fällen kann eine Somatische Belastungsstörung (Somatic Symptom Disorder, SSD) vorliegen – eine Diagnose, die im DSM-5 (Diagnostischer und statistischer Leitfaden psychischer Störungen) eingeführt wurde. Anders als frühere Klassifikationen, wie die somatoforme Störung, stellt das DSM-5 nicht das Fehlen einer organischen Ursache in den Vordergrund, sondern bewertet vor allem das psychische Erleben der Beschwerden: übermäßige Sorgen, starkes Krankheitsverhalten und anhaltende Beschäftigung mit den Symptomen gelten als zentrale diagnostische Merkmale (sog. B-Kriterien). Diese Veränderung stellt eine wichtige konzeptuelle Weiterentwicklung dar, führt in der hausärztlichen Praxis jedoch auch zu neuen Herausforderungen in der Diagnostik.
Ziel und Vorgehen der Studie
Im Rahmen meiner Dissertation untersuche ich die diagnostische Genauigkeit der "Somatic Symptom B Criteria Scale" (SSD-12) im hausärztlichen Setting. Primäres Ziel ist es zu prüfen, inwiefern dieser Fragebogen als Instrument zur Erkennung der Somatischen Belastungsstörung im hausärztlichen Setting geeignet ist.
Die Studie befindet sich aktuell in der Planung und soll in mehreren allgemeinmedizinischen Praxen durchgeführt werden. Patient*innen füllen dort den SSD-12-Fragebogen aus, zusätzlich erfolgt eine ärztliche Einschätzung durch die behandelnde Hausärztin bzw. den Hausarzt. Im Anschluss wird mit dem Strukturierten Klinischen Interview für DSM-5 (SKID) eine klinische Referenzdiagnose erhoben. Auf Basis dieser Daten wird die diagnostische Genauigkeit des SSD-12 ermittelt – insbesondere Sensitivität, Spezifität sowie der optimale Schwellenwert für den Einsatz in der hausärztlichen Versorgung.
Ziel der Veranstaltung ist es, forschungsinteressierten Bürger:innen und Patient:innen einen Einblick in die Forschung bei uns am Institut für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung der TUM zu geben und dabei Möglichkeiten einer aktiven Beteiligung an dieser zu schaffen.
Wenn Sie Interesse haben an unserer Beiratssitzung teilzunehmen, dann melden Sie sich gerne bei uns an unter: buergerbeirat@mri.tum.de
Veranstaltungsort noch unklar, Informationen hierzu werden noch ergänzt